Linda und /
das Geburtstagsgeständnis






Ihr kennt doch die alten Kaffeehäuser. Ich meine nicht die neuen im coolen urbanen Stil, sondern die, in denen man Kaffee in silbernen Kännchen bekommt und sich an großen Glasvitrinen ein Stück Torte oder Plunder aussuchen kann und dann ein Zettelchen mit einer Nummer bekommt, mit der man später den Kuchen erhält.
Manchmal gehe ich dort gerne hin. Und besonders gerne esse ich dort Petit Fours. Für die, die es nicht kennen: das sind kleine mit Zuckerguss überzogene Minikuchenstücke, häufig sind sie kunstvoll verziert. Sicher kann man aus kalorischer Sicht dafür einen ganzen Marmorkuchen verzehren, aber sie sind schon echt lecker und sehr süß. Dazu mag ich einen Kaffee, es braucht unbedingt etwas Herbes dazu. Alternativ ist es auch möglich, zum Ausgleich, im Anschluss drei Teller Wurstsalat zu verzehren. Das ist Esskultur.
In dem Kaffeehaus, in dem ich gerne mal vorbeischaue gibt es die Petit Fours meist dienstags und freitags. Das fällt mir dann ein, wenn ich montags oder donnerstags an den Glasvitrinen stehe.
Ich habe mir neulich bei einem Münchner Super-Konditor ein Petit Four geholt. Es war leider gar nicht lecker, denn es war NUR süß. Das geht dann doch nicht. Ich messe es daran, dass mir im besten Falle nach dem Genuss eines bleibt: „Mann war das süß, aber irgendwie auch echt fein.“
Mein Versuch sie weniger süß nachzubauen ist am zuckrigen Fondant gescheitert. Eigentlich werden sie nicht mit Fondant gemacht, aber da ich hier der „Bestimmer“ bin, eben doch.
Ein wenig vereinfacht habe ich den Backvorgang indem ich einen fertigen Biskuitboden verwendet habe. Da hat man gut schmeckende (hier) Schokoladenbiskuits bereits vorgeschnitten. Für alle Backfans ist das natürlich ein Graus.
Kaufen solltet ihr u.a. :
1 Wiener-Biskuitboden (es sind drei Böden enthalten)
1 Glas Fruchtgelee (hier Himbeergelee)
Fondant zum Ausrollen
Des Weiteren braucht ihr für die zweite Lage:
1 Becher Topfen
3 EL frisches, gezuckertes Fruchtpüree
1 TL Agar-Agar, in etwas zusätzlichem Fruchtpüree nach Anweisung auflösen
Nach Belieben klitzeklein geschnittene Früchte (hab ich weggelassen)
Lebensmittelfarbe
Puderzucker
Bei Bedarf Betty Crocker Vanilla Icing um das Fondant an ein paar Stellen zu befestigen. Es geht aber auch ohne
Hilfsmittel:
Lebensmittelpinsel
Fondantausstecher
Die Petit Fours, die wir heute machen, sind vom Frühling inspiriert, haben viele Blüten und sehen konsequenterweise nicht bloggermäßig hip aus, sondern eben nach Kaffeehaus.
Dafür Fondant ausrollen und Blumen ausstechen, am besten am Tag vorher schon herstellen und trocknen lassen. Ich habe die Blüten dann mit Lebensmittelfarbe und Gin bepinselt.
Weiter geht es mit den Biskuitböden. Auf den untersten Tortenboden habe ich Himbeergelee gestrichen.
Den zweiten Tortenboden auf den mit Gelee bestrichenen Boden legen und mit einem breiten Messer die Topfenmischung in einer dünnen aber erkennbaren Schicht aufbringen. Tortendeckel draufgeben. In den Kühlschrank stellen.
Als nächstes die unbedeckte Torte zu einem Rechteck schneiden. Kleine Quadrate oder Rechtecke mit Hilfe eines Lineals schneiden. Den Verschnitt verputzen oder Cake-Pops daraus machen.
Für den besseren Halt kann man nun jedes Rechteck mit etwas Buttercreme einstreichen, bis auf die Unterseite.
Fondant dünn ausrollen und jedes Teil damit abdecken (wie bei Torten), unten den Rest abschneiden. Mit großen flachen Messern, falls Profi-Equipment nicht zur Hand, immer sanft von zwei Seiten in Form pressen.
Die Fondantblumen mit etwas Wasser festkleben. Mit viel Kaffee genießen.
Ich weiß schon warum sich Dichter und Denker gerne in diese Cafés gesetzt haben und es sicher noch tun. Ungefähr wie im Café Hawelka in Wien. Es gibt so viel zu gucken. Auch oder gerade, wenn man ohne Begleitung dort ist. Ganze Lebensgeschichten breiten sich vor einem aus. Nicht immer will man es so detailliert wissen, nimmt aber aufgrund der Lautstärke gut teil ; )
„OMA!“ brüllt neben mir eine Frau mittleren Alters ihrer betagten Begleitung mitten ins Gesicht, „WELCHEN KUCHEN MÖCHTEST DU?“
Oma sagt: „Mir egal“
Begleitung: „GUT, DANN HOLE ICH DIR EINEN EIERLIKÖRKRANZ.“
Oma: „Ich mag doch gar kein Eierlikör.
Begleitung: „JA, DANN EINE SCHWARZWÄLDER-KIRSCHTORTE.“
OMA: „Ich mag keine Kirschen.“
Begleitung: „JA, OMA, IRGENDWAS MUSS DIR DOCH SCHMECKEN... „
Oma: „Ja, alles außer Kirschen und Eierlikör.“
Oma hat am Ende eine Herrentorte verputzt und sie hatten es, so viel war mitzubekommen, recht nett.
Ich wünsche euch eine köstliche ; ) und sonnige Woche.
Ich mochte viele der Figuren von Astrid Lindgren. Besonders Pippi Langstrumpf und Michel und Madita. Pippi ist toll, weil sie schon als Kind alleine mit ihren Tieren in der verrückten Villa Kunterbunt lebt, so stark ist, dass sie sogar ihr Pferd hochheben kann und vor nichts Angst hat. Sie lacht sehr viel, macht ebenso viel Blödsinn und macht sich die Welt, wie sie ihr gefällt (siehe Text unten).
Geselligkeit mit Kinder und Jugendlichen ist super. Bei Hochzeiten und anderen Festivitäten macht es mir Spaß am Kindertisch zu sitzen. Dort ist es lustig und locker, man muss keinen Smalltalk halten und kann spielen und kritzeln.
Wenn ich (als bereits Erwachsene) mit meiner sehr kinderreichen Verwandtschaft mal verreist bin, z.B. in die Bretagne, hab ich an regnerischen Tagen gerne Kinderparties gefeiert. Dazu ist kein Geburtstag oder spezieller Anlass nötig. Die Kinder waren aber meist schon etwas größer, also zwischen 7 und 14 Jahre alt. Wir haben uns ein Thema ausgesucht und dann haben sie losgelegt, alles alleine mit großem Eifer organisiert. Musik ausgesucht, gebacken und Sandwiches geschustert, kleine Gastgeschenke für die „Gäste“, bestehend aus uns und den restlichen Erwachsenen, gebastelt. Am Tag der Festivität haben wir uns entweder verkleidet oder schick gemacht, je nach Thema. Das Netteste an diesen Partys ist, dass sie spontan sind und kaum Planung brauchen.
Fällt euch spontan nichts ein, einfach mein „easy-peasy-Rezept“ (siehe unten) hernehmen.
Wenn ich in den folgenden Jahren zu Besuch war, kam häufig die Frage: „Livi, feiern wir zusammen eine Kinderpartiiiiiiiie?“
Für eine Instant-Hauspartie braucht ihr:
Alles zusammen muss gar nicht durchgestylt sein, schon gar nicht in Richtung Sweet-Table gehen, das ist zu aufwändig.
Um Astrid Lindgren wieder ins Spiel zu bringen, habe ich als ganz einfach zu backendes Rezept eine Abwandlung der schwedischen Zimtschnecke zu bieten. Dazu ein Bananen-Split-Milchshake.
Ofen auf 200 Grad vorheizen. Die Butter in einem Topf schmelzen. Zimt und Zucker in einer Schüssel vermischen. Den fertig ausgerollten Blätterteig in gleichmäßig breite Streifen schneiden. Mit der geschmolzenen Butter bestreichen und der Zimt-Zucker-Mischung bestreuen. Wie Käsestangen zwirbeln und circa 10 Minuten im Ofen backen. Relativ am Anfang des Backens verbiegen sich die Stangen, können aber gerade gerückt werden.
Als erstes in die kleinen Milchflaschen oder Gläser geben:
Alles zusammen mixen und dann auf den Bananen-Shake gießen. Das sieht etwas marmoriert aus.
Die ganz Kühnen unter euch machen noch Sahne on top. Ich habe drauf verzichtet.
Und, wenn ihr mal mit Kindern nach Stockholm fahrt, das Astrid Lindgren Museum Junibacken hier ist wirklich schön.
Wer, wie ich, den Text vom Anfangslied von Pippi vergessen hat, schaut mal hier, der ist nett:
2 x 3 macht 4 -
widdewiddewitt und 3 macht 9e !
Ich mach' mir die Welt - widdewidde wie sie mir gefällt ...
Hey - Pippi Langstrumpf hollahi-hollaho-holla-hopsasa
Hey - Pippi Langstrumpf - die macht, was ihr gefällt.
...
Hey - Pippi Langstrumpf hollahi-hollaho-holla-hopsasa
Hey - Pippi Langstrumpf - die macht, was ihr gefällt.
Ich hab' ein Haus, ein kunterbuntes Haus
ein Äffchen und ein Pferd, die schauen dort zum Fenster raus.
Ich hab' ein Haus, ein Äffchen und ein Pferd,
und Jeder, der uns mag, kriegt unser 1x1 gelehrt.
Ich wünsche euch eine klasse Woche mit vielen schönen, spontanen Ereignissen.
Irgendwie hat es sich nicht ergeben den Eingangsbereich neu zu arrangieren. Dort stand bis vorhin noch der Kürbis vom Oktober, uuups. Das Dekorieren liegt mir nicht so. Da ich aber weiß, dass viele von euch das mögen, musste eine Idee für den Frühling her. Großraum Ostern oder so was. Bei meiner Gastfamilie in LA habe ich zum ersten Mal gesehen wie russische Ostereier gemacht werden. Vor Ort habe ich auch das passende Handwerkset gekauft. Diese Art Ostereier zu „bemalen" macht wirklich Spaß. Es wird von hell nach dunkel gefärbt und dazwischen mit Wachs und einem sehr dünnen „Eisen-Dingsda“ aufwendige Ornamente aufgebracht. Am Schluss sehen die Eier von dem vielen rußigen Wachs meist schwarz aus, und dann kommt der schönste Moment bei dem Verfahren: Über einer Kerze wird das Wachs geschmolzen und mit einem Tuch entfernt und das Bild wird freigelegt.
Ich wollte aber gerne etwas frischere Motive und habe auch nur eine Farbe verwendet. Diese verzierten Eier baue ich in die Deko von heute ein.
Für das heutige DIY Objekt werden wir einen Teil der Luftballons, die Joanna mir zum Geburtstag geschenkt hat, verwenden. Wie sie da so hübsch in meinem Wohnzimmer rumflogen, dachte ich, dass sie wie riesige Ostereier aussehen. Und genau das sind sie dann auch geworden.
Ihr braucht also:
Luftballons (am besten in Weiß)
Tapetenkleister (habe ich selbst gemacht, weil ich keinen da hatte)
Seidenpapier
Füllmaterial (Zeitungspapier)
Schere
Osterglocken oder schöne Kräuter
Schokoladeneier
Ostereier oder hartgekochte Eier
Den Kleister habe ich im wie folgt angemischt.
Mehlkleister ist hervorragend als Tapetenkleister geeignet. Dazu werden ein halber Liter Wasser und 150 Gramm Mehl miteinander verrührt.
Die Mischung wird kurz bis zur Entstehung einer kleisterähnlichen Masse aufgekocht. Nachdem die Masse abgekühlt ist kann sie verwendet werden.
Das Seidenpapier in verschieden große Stücke reißen. Den Ballon mit Kleister einschmieren und die Papierstreifen aufbringen. Einige Lagen übereinander kleben. Den Luftballon einen Tag oder über Nacht trocknen lassen.
Mit einer Schere oben am „Ei“ ein Loch schneiden. Mit Papier füllen und entweder einen Topf mit Blümchen reingeben oder Papiergras auf die Füllung legen und mit Schokoeierchen und bemalten Eiern oder einem Schild dekorieren.
Ich komme aber einfach nicht darüber hinweg, dass Dekorieren als Begriff mir nicht liegt. Und eben auch die Tätigkeit. Ich hoffe man sieht es nicht. Ihr seid da bestimmt firmer als ich ; ) Osterdeko kann auch ganz schnell ins gaaaaanz Kitschige gehen. Ist Geschmacksache, ich weiß. Vielleicht habe ich normalerweise aus dem Grund keine Stehrümmchen außer Lichter, Schnittblumen und atmende Kissen auf dem Sofa. Dummerweise haben die atmenden Kissen Plüschtiere, die sie durchschütteln, durchkauen und zum Einschlafen hernehmen (JAHAAA, Murmel schläft immer abends ein, wenn sie einen riesigen Teddy im Maul hat. Dann paddelt sie wie ein Babykätzchen mit den Pfoten und dämmert weg. Ich schwöre, ich hab ihr das nicht beigebracht).
Es ist einfach immer schön, wenn man an etwas gewerkelt hat und es einem nachher selbst gut gefällt.
Habt eine schnurrig warme und sonnige Woche.
Ein Vogel piept, die Sonne küsst die Haut, die Erde duftet nach Aufbruch, bringt Schneeglöckchen raus und schon sind se alle jeck. Das Lächeln scheint leichter auf den Lippen zu liegen, alle Leute sind fröhlicher. Es ist aber auch schön das Gesicht in die wärmende Sonne zu strecken und keine Eiskristalle mehr an der im Freien verköstigten Cola zu finden. Ich sehe es bei den Hunden, sie baden im ersten Licht. Sie setzten sich richtig in die Sonne, schließen die Augen und heben ein wenig den Kopf, damit sie möglichst viel abbekommen.
Froin ; ) Müller hat sich zur Feier des Frühlingsanfangs bereits einen verboten kurzen Minirock angetan, plus bauchfreies Top! Ich bin mir sicher, in drei Minuten steht sie am Tisch und sagt ihr sei kalt. Ein „ÜBERRASCHUNG“, verkneife ich mir.
Für die, die Frl. Müller noch nicht kennen. Das ist meine imaginäre Sekretärin, die alles ganz locker erledigt, was ich nicht so gerne mache. Bürokratischer Kram, Telefonate, etc. Dabei ist sie recht unterhaltsam, naiv und geschmacklos gekleidet. Wir haben es echt nett, aber es ist auch immer gut, wenn sie wieder abdampft ; )))))
Als sie heute hereinkam, hatte sie zwei Schälchen Erdbeeren dabei... Also naja, ich war es selbst, die die Erdbeeren gekauft hat. Es ist ja noch etwas vor der Zeit, aber für das Rezept, das ich euch heute zeigen mag, brauchen wir die Erdbeeren einfach. Und Orangen (Bio).
Ursprünglich hatte ich das Rezept aus einem Thermomix-Kochbuch und habe dieses mit einem anderen Rezept gemischt, ein paar Zutaten nach meinem Geschmack geändert und herausgekommen ist ein ganz leichtes
300 g Löffelbiskuit ungefähr
500 g Erdbeeren
140 g Zucker
Schale von einer Orange (abgerieben)
70 ml Orangensaft (frisch gepresst)
zusätzlich 500 g Erdbeeren, zum Garnieren
500 g griechischer Joghurt
200 g Magerquark
Ich habe meinen Thermomix angeschmissen, daher war alles sehr leicht zuzubereiten. Aber für euch habe ich das Rezept auf „Mit-Ohne-Thermomix*-Rezept“ umgestellt.
Zuerst die Schale einer Orange (unbehandelt) fein abreiben.
*Wer einen Thermomix besitzt, schmeißt die dünn abgeschälte Orangenschale mit dem Zucker zusammen in das Gerät und pulverisiert auf Stufe 10 solange bis keine Orangenstücke mehr zu sehen sind.
Alle anderen nehmen den Abrieb mit einem Teil Zucker und „mörsern“ (nicht zu verwechseln mit mosern) ihn zu einer schönen Paste; schließlich mit dem ganzen Zucker mischen/mörsern, bis alles homogen orange ist.
Den Orangenzucker in eine Schale geben und beiseite stellen.
Orange auspressen. Die Hälfte der Erdbeeren (die weniger ansehnlichen) mit der Hälfte des Orangenzuckers und zwei EL Orangensaft pürieren. Die restlichen Erdbeeren in feine Scheiben schneiden.
Den Magerquark mit dem Yoghurt, dem übrigen Zucker und ca. 4 EL Orangensaft glatt rühren.
Die Hälfte des Löffelbiskuits in die Form legen, mit dem Erdbeerpüree bestreichen. Darauf eine Schicht Erdbeerscheiben geben. Darauf eine Hälfte des Yoghurtquarks geben. Für die zweite Schicht: Löffelbiskuits, Erdbeerpüree, Joghurtquark hernehmen und zum Schluss die restlichen Erdbeeren darauf garnieren. Ungefähr vier Stunden kalt stellen.
Und während ich das alles aufschreibe, fällt die Sonne auf die Tastatur, der Mops schnarcht/grunzt wohlig, mhhhh... wir sind bereit für die nächste Jahreszeit (oha, ein Reim).
Das Pantschen in der Küche geht bei mir immer leichter, wenn ich etwas dabei tanze und groove. Das dauert dann etwas länger, macht aber Laune.
Die Blues Brothers hab ich schon mal bemüht. Sie eignen sich aber auch so was von gut für „kitchen dancing“:
Ich kann mir nicht vorstellen, dass da jemand mit Hängefr.... am Stuhl kleben bleibt, ihr?
Habt eine grandiose Woche.